Alle Kätzchen müssen das ihren Artgenossen und ihren Menschenfamilien gegenüber normale Verhalten erst erlernen (Sozialisierung). Alle Erlebnisse mit Artgenossen, aber auch andere Erfahrungen, die sie während der Sozialisierung sammeln, haben nachhaltige Wirkungen auf spätere soziale Bindungen. 

Jungtiere, die minimum 12 Wochen bei ihren Wurfgenossen bleiben können und mit anderen Katzen in einem sozialen Milieu aufwachsen, sind später Artgenossen gegenüber positiv eingestellt. Die Kätzchen entwickeln ihre Sinne, indem sie vom ersten Lebenstag an stimuliert und angeregt werden. Um sie dabei an Menschen zu gewöhnen, sind sie liebevoll aufgehoben und gestreichelt.  Obwohl sie noch nichts sehen können, das Geruchsinn ist bei Katzenbabys sehr gut entwickelt, so von Anfang an verbinden Katzenbabys uns Menschen mit einem angenehmen, liebevollen Gefühl und reagieren später viel positiver und entspannter.

Ein junges Kätzchen, das ohne soziale Kontakt oder mit vorwiegend negativen Erfahrungen aufwächst, tendiert dazu, Einzelgänger zu bleiben. Kätzchen die in den ersten Lebenswochen positive Kontakte mit Menschen haben, entwickeln sich zu zutraulichen Tieren. Ohne diesen Kontakt während der ersten Lebensphase bleiben die Tiere den Menschen gegenüber meist scheu und ängstlich.

Die ersten 12 Wochen entscheiden, wie das Kätzchen als erwachsene Katze "ticken" wird. Die Prägunsphase findet nur einmal im leben einer Katze statt und alles was in der Phase gelernt wurde, alle gesammelte Erfahrungen determinieren den Charakter einer Katze. Mit ungefähr 12-13 Wochen die Prägungsphase ist abgeschlossen und ein "Update" ist sehr schwierig, manchmal braucht es Jahren bis sich ein scheues Kätzchen anfassen lässt, verschmusst wird es nie sein.

Andersrum die Katzenkinder mit denen gespielt und gekuschelt wurde, die angenehme Erfahrungen sammeln könnten, bleiben aufgeschlossen und haben ein großes Vertrauen in Menschen. 

Eine Jungkatze sollte frühestens ab der 12. Lebenswoche abgegeben werden, eher noch etwas später mit 14-16 Wochen, denn sie lernt immer noch viel Nützliches von ihrer Mutter und den Geschwistern. 

Das in den ersten 3 Lebensmonaten Erlernte und Erlebte ist also entscheidend für die spätere Entwicklung und das soziale Verhalten unserer Katzen.


"Kindergarten" (eigene Konstruktion aus Holz und Plexiglas :) )  für unsere Kätzchen ab 4-8 Wochen, in dem die Kleinen, unter beobachtung ihrer Mamma, mit vielen neuen Geräuschen und Formen konfrontiert werden um sich vielseitig entwickeln zu können. Hier trainieren auch die Stubenreinheit. Danach können sich die Kleinen im ganzen Haus frei bewegen.

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